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Die Power von Webflow Page Templates

Mit dem Release der Page Templates hat Webflow ein Feature veröffentlicht, das in der Theorie unscheinbar wirkt, in der Praxis aber enorme Wirkung entfalten kann – wenn man weiß, wo und wie man es einsetzt.

Wir haben die Templates kürzlich in einem Langzeitprojekt eingesetzt, in dem komplexe Anforderungen, redaktionelle Eigenständigkeit und eine langfristige Skalierbarkeit zusammenkommen mussten. Der Einsatz war ein echter Gamechanger – nicht nur für uns als Agentur, sondern vor allem für das Team auf Kundenseite. In diesem Artikel zeige ich, was Page Templates leisten können, wie sie sich in ein Projekt einfügen und wann man vielleicht doch lieber auf klassische CMS-Strukturen setzt.

🚧 CMS-Collections vs. Page Templates: Was ist der Unterschied?

Um den Unterschied zwischen CMS Collection Pages und den neuen Page Templates zu verstehen, hilft ein kurzer Vergleich:

CMS Collection Pages sind ideal, wenn man viele gleichartige Inhalte verwalten will – zum Beispiel Blogartikel, Veranstaltungen oder Produktseiten. Man definiert ein Layout, erstellt Felder für die Inhalte (z. B. Titel, Beschreibung, Bild) und pflegt alles zentral im CMS. Änderungen am Layout betreffen automatisch alle Seiten in dieser Collection. Perfekt für skalierbare Inhalte mit fester Struktur.

Page Templates dagegen funktionieren ganz anders: Sie liefern eine visuelle Vorlage für den Aufbau neuer Seiten – unabhängig vom CMS. Jede Seite, die daraus entsteht, ist eigenständig und kann individuell angepasst werden. Das ist besonders hilfreich, wenn Seiten sich im Aufbau ähneln, aber nicht standardisiert genug sind, um sie als CMS-Item anzulegen.

🧩 Wie fügt sich das Feature in ein reales Projekt ein?

In einem unserer aktuellen Projekte – ein komplexes, langfristig wachsendes Webprojekt – standen wir vor einer klaren Herausforderung:
Es gab zwei sehr unterschiedliche Anforderungen an die Seitenstruktur:

  1. Komplexe Kernseiten: Diese wurden von uns als Agentur in enger Abstimmung konzipiert, designed und technisch aufgesetzt. Diese Seiten enthalten individuelle Layouts, interaktive Komponenten, dynamische Datenanbindungen, teils CMS-gesteuerte Inhalte – das volle Paket.
  2. Erweiterbare Themenseiten: Parallel dazu wuchs der Bedarf, neue Unterseiten selbstständig zu erstellen – schnell, flexibel und ohne unsere Hilfe. Das Redaktionsteam des Kunden hatte keine Webdesign-Erfahrung, sollte aber in der Lage sein, Inhalte über die Zeit selbst zu veröffentlichen – sei es für Kampagnen, neue Themen, Informationsseiten oder interne Landingpages.

Eine rein CMS-basierte Lösung wäre an zwei Punkten gescheitert:

  • Layout-Flexibilität: Für jeden Seitentyp hätte man eine eigene Collection aufsetzen müssen oder auf CMS-Overrides und Conditional Visibility setzen müssen – wartungsintensiv und schnell unübersichtlich.
  • Redaktionelle Eigenständigkeit: CMS-Felder sind super, aber komplex in der Pflege, wenn man Layoutlogiken verstehen muss. Genau das wollten wir vermeiden.

✅ Die Lösung: Page Templates als Mittelweg

Wir haben Templates erstellt, die genau für diese „redaktionellen Seiten“ gedacht sind. Dabei haben wir pro Template typische Layout-Varianten definiert – etwa:

  • Intro-Sektion mit Headline, Text und Call-to-Action
  • Content-Bereich mit 2- oder 3-Spalten-Modulen
  • Einbindung von Videos, Downloads oder Kontaktboxen
  • Variationen für interne CTAs oder Info-Teaser

Das Redaktionsteam kann jetzt ganz ohne Designerfahrung:

  • Eine neue Seite aus dem gewünschten Template anlegen
  • Inhalte direkt im Designer einfügen oder ändern
  • Die Seite veröffentlichen – fertig

Keine Duplikation alter Seiten, kein Risiko beim „Herumprobieren“, keine Verstöße gegen Designrichtlinien – und das Beste: Jede Seite ist individuell anpassbar, ohne dass sie auf einem starren CMS-Template basiert.

🔧 Wann Page Templates sinnvoll sind – und wann nicht

Ideal geeignet sind Page Templates für:

  • Landingpages mit individuellem Inhalt, aber wiederkehrendem Aufbau
  • Redaktionelle Seiten, die nicht in eine klare CMS-Struktur passen
  • Teams, die redaktionell eigenständig arbeiten sollen
  • Projekte mit vielen neuen, aber visuell konsistenten Seiten

Weniger sinnvoll sind Page Templates bei:

  • Großen Mengen gleichartiger Inhalte (Blogposts, Events, Produkte)
  • Seiten mit dynamischer Logik oder Filtern (hier ist das CMS besser)
  • Fällen, in denen Inhalte automatisiert oder importiert werden sollen

💡 Fazit: Templates als strukturelles Bindeglied

Page Templates sind keine Revolution – aber ein kluges, fehlendes Puzzleteil. Besonders in Projekten, in denen Agenturleistungen und redaktionelle Selbstständigkeit Hand in Hand gehen sollen, schließen sie eine Lücke:

  • Sie ermöglichen konsistente Seitenstrukturen ohne CMS-Komplexität
  • Sie fördern Eigenständigkeit ohne Designbruch
  • Sie machen skalierbare Websites flexibler und wartungsärmer

Für uns war das Feature im genannten Projekt eine pragmatische Antwort auf eine echte Herausforderung – und wir sind sicher, dass Page Templates in vielen anderen Kontexten ähnlich wertvoll sein können.

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